Ein "System" kann man gut mit dem Bild eines
Mobiles vergleichen:
"...wenn man an einer Stelle eine Veränderung vornimmt,
verändert sich gleichzeitig auch viel an den anderen Punkten
des Mobiles – vielleicht nur schwach an der einen Stelle,
dramatisch und stark an der anderen ..." (Arist v. Schlippe)
Ob Sie alleine, als Paar oder als Familie kommen, Sie leben
immer in verschiedenen Systemen, deren Mitglieder agieren und reagieren
und sich gegenseitig beeinflussen. Solche Systeme sind Familien,
Schulklassen, Gemeinden, Teams und Organisationen ...
Schwierig wird es dann, wenn das Mobile festhängt,
das heißt wenn das System an einer Stelle erstarrt. Aufgabe
des Therapeuten ist es nicht wie in den herkömmlichen
Therpieformen, das Symptom zu „reparieren“, sondern
das Ganze wieder in eine fließende Bewegung zu bringen.
Ein Problem wird in der Systemischen Therapie nicht als eine
Störung gesehen, die eine Person hat, sondern als
Qualität eines sozialen Feldes, als das Ergebnis eines
Geschehens, an dem viele miteinander agierende Menschen beteiligt sind.
Anstatt ein Symptom zu „heilen“, die
Ursachen einer Störung zu behandeln, tritt in der systemischen
Denkweise die Idee, die Verhaltensmuster des zwischenmenschlichen
Miteinanders zu „verstören“.
Die Erkenntnis des eigenen Verhaltens ermöglicht beim
Einzelnen mehr Entscheidungsfreiheit und es können neue
Prozesse in Gang kommen. Es geht immer um das Finden von
Lösungen, nicht um Schuldzuschreibungen, nicht um das
Fokussieren von dem was nicht funktioniert, sondern um die Vermehrung
der Handlungsmöglichkeiten, denn:
"Hinter
jeder Ecke lauern ein paar Richtungen." (Stanislaw Jerzy Lec)